Stiller Lockdown? Hinter den Kulissen der KUFA – Logbucheintrag 2

Während des zweiten Lockdowns sind Kulturveranstaltungen wieder verboten und #umkunstundkulturiststillgeworden. Trotz der abgesagten Projekte, Veranstaltungen und Workshops spielt sich aber immer noch Einiges in und um die Kulturfabrik ab, jetzt jedoch verborgen #hinterdenkulissen. In dieser Reihe, angepasst an den Zeitraum des zweiten Lockdown, nehmen wir euch mit in unterschiedliche Bereiche der KUFA, um zu zeigen wo und wie gerade was passiert und wer die Menschen dahinter sind. Manches davon ist durch den pandemiebedingten Lockdown nicht sichtbar, Anderes erst auf den zweiten Blick. Oder um es mit René Groscinnys Worten zu sagen: Wir befinden uns im Jahr 2020 n. Chr.. Die ganze Kulturlandschaft ist erneut durch einen zweiten Lockdown leergefegt… in ganz Hildesheim? Nein! Unter anderem eine von unbeugsamen Kulturschaffenden bevölkerte Fabrik hört nicht auf, dem Corona-Virus mit Schutzmaske und Spuckschutz Widerstand zu leisten…

Nachhaltigkeit, Textiles Gestalten, Kreativität und Upcycling

Bunte Stoffe, duftender Tee aus dem Samowar, ein gut sortierter Secondhandladen, Knöpfe, Nadeln, Gravierwerkzeug, Siebdruckmaschinen – das alles und noch viel mehr kannst du im Faserwerk finden. Das Faserwerk ist ein Projektraum der KUFA im Bereich Stadtkultur, mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit, Textiles Gestalten, Kreativität und Upcycling. Regelmäßig gibt es Workshops zu den Themen Zero Waste, Nähen, Siebdruck und Fotografie. Der dazugehörige Secondhandshop und die offene Nähwerkstatt ist mehrmals die Woche geöffnet. Der kreative Knotenpunkt am Ottoplatz ist, nicht mal eine Zigarettenlänge von der Kulturfabrik entfernt, eigentlich jeden Montag und Donnerstag, wenn kein Lockdown ist, geöffnet. Es gibt immer ein Platz für eine Tasse Kaffee oder Tee, ein Gespräch oder einen Arbeitsplatz.

Happy Birthday Faserwerk!

Das Faserwerk hat Anfang November den Geburtstag des Faserwerks gefeiert, mit einer wunderschönen Torte, die zum Verzehr fast zu schade gewesen wäre, wenn sie nicht so gut geschmeckt hätte. Happy Birthday Faserwerk! Seit zwei Jahren gibt es das Projekt schon: als Stadteilprojekt, Begegnungsstätte und Kreativraum und es ist in den zwei Jahren unter der Leitung von Kulturvermittlerin Jana Kegler bunter und vielfältiger geworden. Jana ist seit Anfang an dabei und macht den Job mit großer Begeisterung und Liebe. Wir hatten da ein paar Fragen an sie:

Wie bist du zum Faserwerk gekommen?

„Ich war zur Eröffnungsfeier des Faserwerks vor Ort, eigentlich nur zum schauen. Weil der Laden gleich nebenan war und mir gefallen hat, hab ich gesagt: „wenn ihr mal jemanden für ein paar Stunden braucht… ich hätte nichts gegen einen Nebenjob in der Nähe.“ Ein paar Wochen später hat mich Stefan angesprochen und gefragt, ob ich die Projektleitung übernehmen möchte. Aus ein paar Stunden ist dann schnell ein spannender Job geworden.“

Was magst du an deiner Arbeit am meisten?

„Ich liebe es mit den Menschen zu sprechen, die den Ottoplatz und das Faserwerk nutzen. Ich liebe die vielen kleinen Momente und Gespräche. Außerdem bin ich dankbar dafür, dass ich flexibel arbeiten darf und spontan auf Anfragen von anderen reagieren kann – so bleibt es abwechslungsreich und passgenau. Es gibt zwar einen Plan fürs Jahr und Zielsetzungen, die wir haben, aber an einem normalen Tag im Faserwerk weiß ich nie was heute kommt und das ist gut so.“

Was wünschst du dir für die nächsten Jahre?

„Ich wünsche mir, dass im Faserwerk noch viele Ideen gesponnen werden und tolle Pläne in die Tat umgesetzt werden können.“

Baustelle? Umgestaltung!

Und das passiert gerade: Wer durch die Schaufenster des Faserwerkes lugt, sieht eine kleine Baustelle. Denn endlich kriegt das Faserwerk eine Heizung, damit es auch in der kalten Jahreszeit kuschelig bleibt. Die Mitarbeiterinnen Amelie, Leyla und Monika arbeiten deswegen nicht im Faserwerk, sondern gerade in den Räumlichkeiten der Kulturfabrik. Hier nähen sie gerade Masken für die Wohngruppen des Vereins Cluster. Amelie ist seit April 2019 beim Faserwerk dabei, zuerst ehrenamtlich und jetzt angestellt, und mag die Nähwerkstatt am liebsten:

„Ich mag die Nähwerkstatt besonders gern, weil man da aus dem vollen schöpfen kann, alles steht griffbereit, ein kreativer Ort zum Sein und zum Ausleben.“

Da die Veranstaltungen durch den Lockdown nicht vor Ort stattfinden können, hat das Faserwerk durch tolle Kooperationen mit dem Studierendenwerk und der VHS Hildesheim einige digitale Workshops im Angebot. An der Website des Faserwerks wurde die letzten Wochen auch gebastelt. Sie ist jetzt auch auf dem neusten Stand. Klickt doch mal rein! Ob online oder offline – das Faserwerk macht weiter.

Facebook/ Instagram: @faserwerk.hildesheim