Das PROSANOVA ist das bundesweit größte und bekannteste Festival für junge, deutschsprachige Gegenwartsliteratur. Seit 2005 findet es im Rhythmus von drei Jahren in Hildesheim statt und geht dieses Jahr in die siebte Runde.
Mehr als 40 Gegenwartsautor*innen sind vom 23. bis zum 25. Juni eingeladen, ihr Schreiben, ihre Texte und literarischen Verfahren zu inszenieren, zu zelebrieren, anzuzweifeln, sichtbar und gleichsam auch erlebbar zu machen und in über 50 Veranstaltungen einem breiten Publikum aus Fachbesucher*innen des Literaturbetriebs, Hildesheimer Bürger*innen, Studierenden sowie überregionalen Pressevertreter*innen vorzustellen. Aber nicht nur das: Neben Lesungen wird es außerdem Party, Musik, Poetik, Performance, Installationen, Inszenierungen und alles, was dazwischen liegt, geben.
Schlechte Wörter
Die diesjährige Ausgabe des PROSANOVAs findet unter dem Motto „Schlechte Wörter“ statt. Der titelgebende Kurzprosatext von Ilse Aichinger bildet für uns den Anlass, den Raum hinter den Worten und den Texten zu erforschen. Wir begeben uns auf die Suche nach einer zweiten Ebene der Worte, nach der Ambivalenz des Geschriebenen und nach dem, was wir überhaupt meinen, wenn wir Text sagen.
Hoffnungsvoll schauen wir auf das, was uns erwartet, wenn wir mit der Suche beginnen: Gibt es missverstandene Literatur? Gibt es ein Danach der schlechten Wörter? Wenn Sprache Handlung ist – was macht das mit den etablierten Rezeptionsweisen von Text? Wie würde ein Versuch aussehen, den Literaturbetrieb zu dekonstruieren – bis in seine kleinsten Bestandteile? Was ist die-
ses Unbehagen, das dem Text vorausgesetzt zu sein scheint? Die Kritik, die uns interessiert, ist eine freundschaftliche, eine zugewandte, und vor allem eine, die auch den Blick nach innen wagen soll.
Das PROSANOVA versteht sich schon immer als Plattform für junge Gegenwartsliteratur, die gleichsam etablierte wie noch unveröffentlichte Autor*innen einlädt und der die Abbildung und Reflexion der aktuellen literarischen Diskurse ein zentrales Anliegen ist.
Als Projekts eines Vereins finanziert sich das PROSANOVA durch öffentliche Gelder von Stiftungen und Initiativen. Deswegen hat das PROSANOVA kein festes Etat und ist von den Förder*innen abhängig. Leider ist eine Förderung abgesprungen und jetzt steht das Festival für junge Literatur auf der Kippe. Das Projekt steht vor vielen ungedeckten, vorab nicht absehbaren Kosten, die sich aufgrund der Location in der ehemaligen Schule Hohnsen bedingen. Dazu gehören Kosten für die Wasser-, und sanitäre Versorgung und Kosten wegen eines Bauantrags und Unterstützung durch einen Architekten uvm.
Unter folgendem Link könnt ihr spenden und das PROSANOVA unterstützen: Spendenkampagne von BELLA Triste: PROSANOVA 23 – Festival für junge Literatur (gofundme.com). Das PROSANOVA ist dankbar für jede Unterstützung!
Wir wünschen allen Besucher*innen des Festivals wunderbare drei Tage. Tickets könnt ihr direkt hier bekommen.
Foto: Anja König
