Während des zweiten Lockdowns sind Kulturveranstaltungen wieder verboten und #umkunstundkulturistsstill geworden. Trotz der abgesagten Projekte, Veranstaltungen und Workshops spielt sich aber immer noch Einiges in und um die Kulturfabrik ab, jetzt jedoch verborgen #hinterdenkulissen. In dieser Reihe, angepasst an den Zeitraum des zweiten Lockdowns, nehmen wir euch mit in unterschiedliche Bereiche der KUFA um zu zeigen, wo und wie gerade was passiert und wer die Menschen dahinter sind. Manches davon ist durch den pandemiebedingten Lockdown nicht sichtbar, anderes erst auf den zweiten Blick. Oder um es mit René Groscinnys Worten zu sagen: Wir befinden uns im Jahr 2021 n. Chr.. Die ganze Kulturlandschaft ist erneut durch einen zweiten Lockdown leergefegt… in ganz Hildesheim? Nein! Eine von unbeugsamen Kulturschaffenden bevölkerte Fabrik hört nicht auf, dem Corona-Virus mit Schutzmaske und Spuckschutz Widerstand zu leisten…
Tanz dich frei
In den Schatten der Nacht sich in Trance zu tanzen, dabei die Musik im ganzen Körper zu spüren und in der Halle der Kulturfabrik die Zeit zu vergessen – bis man dann erschöpft aber glücklich morgens aus der KUFA stolpert, um auf einmal wieder in der „echten Welt“ zu sein, in der alles seinen normalen Gang geht, immer im stetigen Takt der Uhren – ist ein wunderschöner und wichtiger Moment. Sich zu Klängen aus Raum und Zeit zu bewegen und sich dabei unendlich zu fühlen, das war endlich wieder Programm in der Kulturfabrik. Denn Nico, Auszubildender der KUFA im Bereich Veranstaltungstechnik hat letztes Wochenende sein Abschlussprojekt über die Bühne gebracht, was den Namen „Ritual Space: Larboratorium für Klangforschung“ trägt.
Zu Besuch im Laboratorium für Klangforschung
In drei Jahren Ausbildung hat Nico Einiges erlebt, mitgemacht und sich eingebracht. Aufbauend auf diesen Jahren ist „Ritual Space: Laboratorium für Klangforschung“ entstanden. Die Bühnenelemente von seinem Abschlussprojekt stammen beispielsweise von der Veranstaltungsreihe „Peakadelic Soundscapes“, die Nico gegründet hat. Ziel des „Ritual Space“ ist es, indem mit Klang, Raum und Licht gespielt wird, einen neuen zeitlichen Raum zu erschaffen. Einen Spalt in Zeit und Raum zu erzeugen, könnte man sagen. Deswegen hat Nico den Raum klanglich erforscht und ein System gebaut mit im Kreis angordneten Speakern, um den ganzen Raum der Halle mit Musik zu füllen und einen musikalisch, organischen Klangraum zu schaffen. „Von den Klangwurzel der tiefsten Bässe, bis in die kleinsten Verästelungen der hochschwingenden Frequenzen“ so beschreibt Nico den musikalischen und technischen Aufbau. Mithilfe von Trommeln, Klangschalen, Gesang, vorgetragener Lyrik, der Musik eines Soundkünstlers und dem technischen Knowhow ist eine tolle Klangperformance heraus gekommen – die leider nur ganz wenige sehen konnten. Aber der Plan ist, das Konzept in den nächsten Jahren, hier für die Ö ffentlichkeit zugänglich, und auf Festivals zu zeigen und damit raus in die Welt zu gehen.
Mit der KUFA lernen und lieben
Mit „Ritual Space: Laboratorium für Klangforschung“ hat Nico ersteinmal seine Auszeit eingeläutet, denn seine Zeit als Azubi ist bald vorbei. Dramatische letzte Worte? “ Ich bin einfach unfassbar dankbar für das Team, Ralf und Erik, die mich so gefördert und gefordert haben und die jede verrückte idee (naja, fast jede), die ich hier angeschleppt habe, unterstützt haben. Für die familiäre Stimmung und das man immer für einander da ist.“
Jetzt, wo Nico geht, ist übrigens wieder eine Azubistelle im Bereich Veranstaltungstechnik frei. Mehr Informationen zu den Anforderungen gibt es hier.
Die Fotografien sind von René Sackmann (Insta: @Klitsch).