Für ein gutes Miteinander, Wand, grau, Beschriftung, We all live here, KUFA

Benimm Dich!

Ursprünglich sollte dieser Beitrag unter dem Titel stehen „Wie ich der KUFA aktiv schaden kann“. Aber ach, all dieser Sarkasmus, die Ironie und die schlechte Energie – ist ja am Ende doch wieder nur schlecht fürs Karma. Dennoch hat die KUFA eine Hausordnung, die unser illustres Beisammensein mit euch regeln soll. Und es ist uns eine Herzensangelegenheit, diese Benimm-Regeln mit euch zu teilen. Ob wir da jetzt Hausordnung, Regeln oder „Benimm Dich!“ drüber schreiben, ist im Grunde egal. Seit Menschen versuchen zivilisiert zusammenzuleben, bedarf es gewisser Regularien. Früher hieß das mal „Knigge“. Das ist kurz für die Schrift „Über den Umgang mit Menschen“ von Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge. Ja, der heißt wirklich so. Im 18. Jahrhundert war das üblich. Da lebte der gute Mann nämlich zwischen Wennigsen und Bremen. Also ganz in der Nähe. Aber genug mit der Geschichtsstunde. Wir sprachen über „Benimm Dich!“ und Regeln und … warum überhaupt?! Leider ist es aus gegebenem Anlass notwendig, ein paar Dinge klarzustellen.

Erstens: No tags!

No tags! Keine Schmierereien an und in der KUFA bitte.Wir in der KUFA sind wirklich gern gestalterisch aktiv. Wir schätzen also künstlerischen Selbstausdruck. Tags gehören jedoch nicht dazu. Das sind lediglich graffiti-artige Schmierereien und die wollen wir weder an unseren Wänden oder Türen noch an Spiegel- oder Fensterscheiben. Und schon gar nicht auf den Wänden, die im Rahmen des KUFA-Stadtkulturprojekts Nordstadt-Wandgalerie aufwändig und professionell gestaltet wurden. (Ist leider inzwischen passiert.) Und auch nicht auf Plakatrahmen und deren Folien. Mit Aktionen wie diesen schadet ihr der KUFA aktiv und bewusst. Denn es kostet Geld, die Folien und Rahmen zu ersetzen oder die Wände reinigen zu lassen. Personal, Zeit und Material Tags zu entfernen ist kostspielig und aufwendig. Malt eure Gesichter an statt unsere Rahmen, Türen, Fenster und Wände.

Zweitens: Nicht stehlen!

Apropos Plakatrahmen … schön, dass sie euch nicht nur aufgefallen sind, sondern so sehr gefallen, dass ihr sie euch gern übers Bett hängen wollt. Aber abmontieren und mitnehmen – das ist stehlen! Das ist eine Straftat. Auch reinschlagen, weil man vielleicht die darin beworbene Veranstaltung nicht mag, oder einfach nur sein eigenes Gesicht treffen wollte und daneben geschlagen hat – auch das macht die Rahmen kaputt. Also lasst jegliche Plakatrahmen im und am Haus einfach in Frieden. Einfach nicht anfassen. Sonst setzen wir die irgendwann unter Strom.

Drittens: No Stickers!

No Stickers! Keine Sticker an Fensterscheiben oder Spiegel kleben. KUFA Faserwerk

Ob Edding oder Sticker: Beim Saubermachen von Spiegel- und Fensterscheiben ist das kein Unterschied. Man muss extra vorsichtig sein und darf keine scharfen Reinigungsmittel oder scharfkantigen Schaber benutzen. Sonst geht das Glas kaputt. Es kostet also Zeit, Mühe und Geld eure Sticker wieder abzubekommen. Wir wollen nämlich in unseren Spiegeln lieber Gesichter und durch die Fensterscheiben lieber nach drinnen oder draußen sehen. Das gilt sowohl für die KUFA als auch für den KUFA-Projektraum Faserwerk am Ottoplatz.

Viertens: Come closer!

Das Mittelalter ist vorbei. Wir entsorgen unsere Fäkalien nicht mehr auf Straßen und am Wegesrand. Wir finden: Das ist auch gut so. Für die Entsorgung der Exkremente gibt es ein Abwassersystem. Nur muss die Pisse & Co. da auch erstmal hineingelangen. Wir verzichten an dieser Stelle auf einen fotografischen Beleg der Toiletten (Männer wie Frauen) an einem Freitag oder Samstag nachts um halb zwei. Jungs: Kommt ruhig einen Schritt näher ans Pissoir, er ist kürzer als ihr denkt! Mädels: Versucht erst gar nicht im Stehen zu pinkeln und werft eure Hygiene in die Eimer und nicht ins Klo. Hände waschen. Abtrocknen. Papiertücher in die Tonne. Und dann ist alles gut.

Fünftens: Keine Fremdgetränke!

In der Studio-Bar wie in der KUFA gilt: Getränke zu verkaufen ist Teil unseres Geschäfts. Lasst eure Pullen also zuhause. Wasser ist ein Menschenrecht? Stimmt. Deshalb könnt ihr bei uns immer gratis Leitungswasser bekommen, wenn ihr Durst habt. Dazu gibt es demnächst einen Extra-Beitrag. Seid gespannt.

Sechstens: Kein Lärmen vor dem Haus!

Also kein Flaschenklirren, Herumschreien, Musikanlagen Aufdrehen, Türenschlagen, Motorengehäul, Donuts Drehen (Reifen Quietschen) etc. In direkter Nähe zur KUFA wohnen nämlich Menschen. Und die schlafen zu großen Teilen schon, wenn ihr bei uns zum Feiern kommt. Zumindest versuchen sie zu schlafen. Wenn sie sich dabei gestört fühlen, rufen sie die Polizei – und das macht uns und euch Stress. Denn die beendet dann die Party. Seid also zuhause laut und ärgert eure, nicht unsere Nachbarschaft.

Siebtens: Non discrimination!

Die KUFA ist ein offenes Haus und steht für Toleranz und Vielfalt. Klar, wir haben alle unterschiedliche Meinungen zu dem ein oder anderen Thema. Aber da kann man ja gesittet drüber reden. Miteinander reden – letzte Woche erschien erst unser Beitrag zu dem Thema. Also lasst das mit dem Beleidigen von Müttern, Schwestern, Frauen überhaupt, von Trans-Personen, Gay People, People of Colour, diversen Religionen und was man sich nicht noch so ausdenken kann, wenn man auf Teufel komm raus eine vermeintliche Randgruppe diskriminieren will. Leben und leben lassen. Jede*r ist hier irgendwie anders – und doch sind wir alle nur Menschen. Auch an dieser Stelle verzichten wir auf eine Bebilderung der Thematik mit einem Vorfall, der kurz vor Weihnachten 2019 mal wieder gezeigt hat, wie engstirnig manche Menschen sind. Stattdessen empfehlen wir dieses Video (bis zum Ende!) zu schauen:

Kurz und knackig, was sonst noch zu beachten ist:

Achtens: Keine Tätlichkeiten, keine Provokationen, kein Beleidigen, kein Belästigen!
Neuntens: Kein Handel und kein Konsumieren illegaler Drogen!
Zehntens: Keinen Müll, Glas, Kippen etc. in die Gegend werfen!
Elftens: Kein unkooperatives Verhalten gegenüber Mitarbeiter*innen!

Wir im Gegenzug möchten auch nur, dass ihr eine super schöne Zeit in unserem Haus habt. Daher bitten wir höflich, aber bestimmt: Benimm Dich! Beachtet einfach diese KUFA-Hausregeln und alles ist gut. Immerhin kommt ihr zum Feiern und Spaß haben, für Kulturkonsum und Weiterbildung zu uns.

Übrigens: We watch you!

Als Ergänzung zu unseren Hausregeln werden Teile unseres Gebäudes videoüberwacht – also benimm Dich! Wir möchten bloß gewährleisten, dass hier alle sicher feiern können (auch dazu gibt es demnächst einen weiteren Beitrag) und dass unsere Maximen gewahrt werden.

Die KUFA steht nämlich für Toleranz und Vielfalt. Rassismus, Homophobie und andere Formen der Diskriminierung werden hier nicht geduldet. Die Security, wie auch unser gesamtes KUFA-Team sind dringend angewiesen auf die Einhaltung dieser Regeln zu achten. Bei Nichteinhaltung drohen Hausverbote und Platzverweise, ggf. auch Anzeigen.